Andreas Weiser

Musiker • Autor • Fotograf

  • 18.10.2015 14:48 Erster Blogeintrag (18.10. 2015)

    Gedanken aus dem Jahre 2010: „Seltsam ist unsere Lage“

    „Seltsam ist unsere Lage auf dieser Erde.“ Dieser Satz von Albert Einstein stammt aus dem Jahr 1930. 3 Jahre später wurde es dunkel über Europa. Eine Dunkelheit, die schließlich die ganze Welt beherrschte und in die Katastrophe führte. Es dauerte Jahrzehnte die Folgen dieser Katastrophe zu überwinden, die im allgemeinen Bewusstsein mittlerweile tatsächlich einer vergangenen Epoche angehört.
    Aber Einsteins Satz „Seltsam erscheint unsere Lage auf dieser Erde“ scheint aktueller als je zuvor. Ergänzend sei an dieser Stelle noch hinzugefügt „und seltsam erscheint die Lage unserer Gesellschaft“. Eine Welt mehr denn je beherrscht von den marktrelevanten Gesetzen von Kaufen und Verkaufen, grenzenlosem Wachstum und grenzenlosem Egozentrismus. Eine Welt ausschließlich auf sich selbst bezogen und in ihrer Selbstwahrnehmung mit immer bedeutungsloser werdender Rückbindung in immaterielle, kollektive Bezugssysteme. Ein virulenter Verlust an Rueckbindung, der, es mag paradox erscheinen, aber so funktioniert eben Dialektik,in genau sein Gegenteil zu führen droht: in religioesen Fundamentalismus: egal ob nun christlicher, jüdischer oder islamischer, fundamentaler Heilsglaube, der die Loesung aller Probleme in einer sich als unangreifbar und unfehlbar herbeigesehnten übermenschlichen Groeße, Gott; Allah, Jahwe, sieht.
    2010 lebe ich in einer Gesellschaft, die beherrscht wird von Interessen-gesteuerter Cliquen, auch Lobbys genannt, die mittlerweile saemtliche relevanten Steuerungsstellen des Staates und der Gesellschaft besetzt halten. Ganz besonders die politische und die mit ihr bestens kooperierende mediale Klasse hat sich in gewisser Weise unser „demokratisches“ System angeeignet und zu einem Instrument partikularer Macht- und vor allem Verwertungsinteressen gemacht.

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